Mein (viel zu) früher Morgen beim BNI-Treffen - Erfahrungsbericht

05:07 Uhr

Warum nochmal hab ich zugesagt, zu diesem BNI-Treffen mitzugehen?
Achja, weil ich mir für dieses Jahr vorgenommen hatte, jeden Scheiß mitzumachen jede interessante Gelegenheit zu nutzen, etwas Neues zu erleben.
Als der BarCamp-Organisator Jan Theofel mich einlud, am BNI-Treffen teilzunehmen, fühlte ich mich erst geschmeichelt und war sehr interessiert. Da hatte ich noch nicht die Preise ergoogelt.
Aber zum Reinschnuppern kann man ja mal vorbeischneien. Theater hat mir beigebracht, immer "Ja" zu sagen. Hab ich gemacht, jetzt sitze ich sogar um 05:07 Uhr am Schreibtisch. Noch im Schlafanzug, aber immerhin.


 09:42 Uhr

Ich bin wieder zurück. Das BNI-Treffen war ein Frühstück in einem Seminarraum im Mövenpick-Hotel am Anhalter Bahnhof. Auch wenn ich mich immer noch ziemlich zerknittert fühle, mag ich es, früh am Morgen draußen zu sein, also bin ich gleichzeitig genervt, dass ich so früh raus musste, aber auch erfreut darüber.
Der Empfang war sehr herzlich, ich wurde schon auf der Straße angesprochen und dann nach Anmeldung an der Rezeption von einem Besucherbetreuer in den Veranstaltungsraum geführt, ein toller Raum mit gold-weißem Stuck an der Decke und großen Fenstern.
Der Raum war ziemlich voll, es waren zwischen 40 und 50 Teilnehmer vor Ort. Ich wurde sofort mehreren Teilnehmern vorgestellt, die für mich interessant sein können, z.B. Bettina Schinko von der Sprechbar Berlin und Businesscoach Alexandra Anger 
Ich kam auch mit der netten Kommunikationstrainerin Susanne Lorenz ins Gespräch, wir saßen dann auch nebeneinander.
Nach einer Vorstellung der BNI-Mitglieder folgte ein Kurzvortrag als Einstieg und dann eine große Vorstellungsrunde, in der jedes Mitglied 60 Sekunden Zeit für einen Pitch hatte, die anderen Besucher und ich 30 Sekunden. Es waren kreative Pitches dabei und ich denke, dass durch die wöchentliche Übung die Pitches immer besser und die Vorstellenden sicherer werden.
Es gab dann einen 10-minütigen Beitrag eines Mitglieds, heute Gerald Graßnick von der ERGO-Versicherung. In einer weiteren Runde wurden Danksagungen für Umsätze und Empfehlungen auf kleinen Kärtchen verteilt und ausgetauscht, wir Besucher wurden gefragt, was uns besonders gefallen hat.
Nach ein paar Abschlussworten war das Frühstück beendet und die Mitglieder konnten frei netzwerken und ins Gespräch kommen. Ich sprach Peter Giese an, Goldschmiedemeister, den ich nach der Möglichkeit fragte, Metalle und Edelsteine in Würfelform zu schleifen - für die Sammlung meines Mannes. Am Schluss kam ich noch mit Bettina Scheer von dem schönen Coworking Space ANTON&LUISA ins Gespräch.

Die Stimmung war positiv, die Teilnehmer sehr nett und entgegenkommend und der Service umwerfend.
Das Prinzip des BNI-Netzwerks ist, dass sich die Teilnehmer untereinander empfehlen und so mehr Umsätze für ihr Unternehmen generieren. Ich denke, das funktioniert für viele auch sehr gut, wenn vielleicht auch nicht für alle. Es gibt verschiedene Netzwerkgruppen, Chapter genannt, die sich einmal wöchentlich sehr früh treffen (das heutige Frühstück begann um 7 Uhr, ab 6:30 Uhr sollte man vor Ort sein), damit danach pünktlich in den Arbeitstag gestartet werden kann.
Eine BNI-Mitgliedschaft kostet laut Google-Ergebnissen um die 700 € pro Jahr, hinzu kommen die wöchentlichen Kosten für das Frühstück, jeweils etwa 15 €. Also kann man insgesamt von etwa 1400 € pro Jahr ausgehen. Zusätzlich zu den wöchentlichen Treffen kann man als Mitglied auch an Weiterbildungsworkshops teilnehmen (z.B. für eine gute Präsentation).
Das Prinzip finde ich gut, auch dass es klar um Geschäfte geht. Ich mag Offenheit und das habe ich auch bei dem heutigen Treffen geschätzt. Verbindlichkeit ist ebenfalls sehr wichtig, eine regelmäßige Anwesenheit ist Pflicht, wenn man nicht kann, kann ein Vertreter geschickt werden. Das ist viel Druck, aber im positiven Sinne.

Leider ist BNI für mich dennoch nicht das Richtige. Aus mehreren Gründen:
  • ich arbeite gern im Team an einer festen Sache, aber ich bin kein Club-/Vereinstyp
  • die Jahresgebühr ist nicht ganz billig, aber ich denke, durch die gute Organisation und den Mehrwert die Investition wert - mich stört aber die Intransparenz, denn ich konnte auf der Website nirgendwo einen Mitgliedsbeitrag finden, erst durch Erfahrungsberichte bei meiner Googlesuche habe ich konkrete Zahlen gefunden
  • mit den (wie ich finde) sehr teuren Frühstückskosten verdoppelt sich der Preis noch, und für jemanden, der fast nie frühstückt und schon gar nicht so früh und wenn dann gern wirklich lecker, tut diese Ausgabe sehr weh 
  • ich arbeite in der Woche oft sehr spät, bin erst gegen 23 Uhr zu Hause, besonders Donnerstag ist mein längster Tag - da ist ein Aufstehen um 5 Uhr für mich zu früh
  • leider könnte ich kaum Empfehlungen aussprechen, da ich nicht das passende Umfeld / die passenden Kontakte habe, für die die Leistungen der Mitglieder interessant sind - damit wäre ich keine große Unterstützung im BNI-Chapter
Wer es auch mal ausprobieren möchte, kann sich als Gast bei einem Treffen bewerben: Klick.






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